Aluminium Vergüteanlagen für die Automotive- und Luftfahrtindustrie
Durch das schnelle Abschrecken des legierten Aluminiumwerkstoffs von Lösungstemperatur nach Raumtemperatur werden die enthaltenen Legierungselemente im Mischkristall in Lösung gehalten. Der Aushärtungseffekt tritt nach dem Abschrecken durch natürliche Alterung (Kaltauslagerung) oder künstliche Alterung (Warmauslagerung) ein. Je nach Al-Legierung und weiterer Verarbeitung wird das T4 Verfahren oder T6 Verfahren bevorzugt.
- T4 = Lösungsglühen + Abschrecken in Wasser + Kaltauslagerung
- T6 = Lösungsglühen + Abschrecken in Wasser + Warmauslagerung
Die ideale Wärmebehandlungsanlage erfüllt die vorgegebenen Abschreckgeschwindigkeiten und Temperaturgenauigkeitsanforderungen. Welche maximale Abschreckgeschwindigkeiten für die Erreichung gewünschter Bauteileigenschaften notwendig sind, wird von der verwendeten Al-Legierung und der Bauteilgeometrie sowie der Art der Chargierung bestimmt. Wenn die genannten Parameter gewählt sind, bieten wir Ihnen die ideale Ofenlösung an, mit der Sie die gewünschten Eigenschaften mit hoher und reproduzierbarer Qualität erreichen. Der hier zum Download bereitgestellte Artikel „Quenching of Aluminum Alloys“ erläutert die wesentlichen Zusammenhänge, die Ihnen zur Bestimmung der richtigen Abschreckgeschwindigkeit Ihres Bauteils von Nutzen sein werden.
Download : Quenching of Aluminum Alloys by Patricia Mariane Kavalco, Lauralice, C. F. Canale und George E. Totten.
Beispiel vollautomatische Anlage zum Aluminium-Lösungsglühen mit Wasserabschreckung
In einer solchen Anlage werden zum Beispiel Bauteile für die Luftfahrtindustrie vollautomatisch lösungsgeglüht und in kürzester Zeit (ca. 8 s) vom Ofen ins Abschreckend umgesetzt:
- Ofen bis maximal 600 °C
- Internes Kettentransportsystem
- Abschreckbad für unterschiedliche Medien mit forcierter Umwälzung und Hochdruck brause
- Belade- und Entladerollenbahnen
Warmauslagerung
Nach dem Aluminium-Lösungsglühen mit Wasserabschreckung erfolgt die Warmauslagerung der Werkstücke. Dazu werden die Werkstücke im Bereich von zirka 110 °C bis 260 °C für eine wählbare Zeit zur beschleunigten Aushärtung unter stufenlos wählbarer Temperatur gehalten.
Öfen für die Wärmebehandlung von Flugzeugbauteilen müssen in der Regel NADCAP AMS 2750 E konform sein, damit die hohen Anforderungen der Luftfahrtindustrie mit Hinblick auf Qualität, Sicherheit und Nachverfolgbarkeit erfüllt werden. In der Automobilindustrie verfolgt man immer mehr die Etablierung von qualitätsverbessernden Maßnahmen bei gleichzeitig lückenloser Dokumentation auch im Bereich der Wärmebehandlung und fordert von Komponentenlieferanten die Selbstbewertungen nach AIAG CQI-9-HTSA. Für Zulieferer der Luftfahrt- oder Automobilindustrie ist es daher ratsam, diese Standards bei Neuinvestitionen in Öfen zu beachten und die Öfen entsprechend ausrüsten zu lassen.